Zehn geläufige englische Grammatik- und Vokabelfehler
Die Feinheiten der englischen Sprache können manchmal eine ziemliche Herausforderung sein. Hier führen wir ein paar gängige Fehler auf, die selbst Muttersprachlern unterlaufen. Wenn Sie alle gemeistert haben, sind Sie wirklich
auf dem Weg zum Fortgeschrittenen!
1. Your/You’re
Your ist ein Possessivpronomen für etwas, das einer direkt angesprochenen Person gehört.
Beispiel: “I ate your last banana.”
Die Banane, die der angesprochenen Person (“you”) gehört, ist “your banana”. Und die andere Form unter Punkt 1, you’re? Hierbei handelt es sich um eine Zusammenfügung von ‘you’ und ‘are’, die kein Possessivpronomen ist, sondern
eine grammatikalische Konstruktion.
Beispiel: “You are great.” = “You’re great.”
Dieser Satz sagt etwas aus. Man kann nicht sagen “your great” – wessen ‘great’? Wie kann ein ‘great’ jemandem gehören?! Vorsicht bei der Texterkennung auf Ihrem Handy, dies wird oft automatisch korrigiert – aber falsch!
2. Literally
Literally ist ein derzeit sehr beliebtes umgangssprachliches Wort, wird allerdings grammatikalisch nicht richtig angewendet.
Literally bedeutet ‘in a literal manner’ – also buchstäblich oder Wort für Wort. Man kann z. B. eine Anleitung ‘literally’ oder ‘to the letter’ befolgen – auf peinlich genaue Art, wobei die schriftlichen oder mündlichen Worte als konkrete, reale Anweisungen aufgefasst werden.
Beispiel:
“Mary had taken her father’s advice literally”.
Heutzutage wird es allerdings nicht für Dinge verwendet, die wortwörtlich gemeint sind, sondern eher im Sinne von ‘really’: “I was literally all over the place”.
Sinnvoll ist das nicht!
3. Definitely
Die englische Aussprache gibt nicht immer Aufschluss über die Schreibweise, und Wörter wie definitely sind besonders schwierig. Ausgesprochen kann es wie definately klingen, doch in diesem Wort kommt definitiv kein a vor!
4. Practice/Practise
Practice und practise stammen aus derselben Familie, doch in der einen Schreibweise ist es ein Nomen, in der anderen ein Verb. Die allgemeine Anwendungsregel lautet:
‘Practice’ ist ein Nomen.
Beispiele: “The doctor’s practice/ an artist’s practice/ music practice.”
Und ‘practise’ ist ein Verb (z. B. to practise).
“I practised the piano.”/ “We have been practising medicine for five years.”
Im Amerikanischen korrigiert die automatische Texterkennung oft alles zu ‘practice’ mit c, doch das ist falsch! Als Gedächtnisstütze hilft vielleicht das Wort advice/advise, für das die gleiche Regel gilt.
5. Me/I
Ein weiterer kniffliger Kandidat! Die allgemeine Regel lautet: ‘me’ wird in Bezug auf eine Handlung verwendet, die das fragliche ‘me/I’ betrifft, normalerweise mit einer Präposition davor.
Beispiel: “Michael gave the letter to [Präposition] me.”
Das Subjekt in diesem Satz ist Michael, nicht ‘me’ – ‘me’ ist die Person, die von der Handlung des Subjekts betroffen ist.
Aber: “I gave the letter back to Michael.” In der ersten Person verwenden wir ‘I’: ‘I’ ist das Subjekt.
6. Who/Which
Wann man who und which verwendet, ist oft eine schwierige Entscheidung, und es gibt sogar ein paar Ausnahmen. Im Allgemeinen gilt, wenn wir über eine Person sprechen, ist who richtig, bei einem Objekt/Ort/Ding ist es which.
Beispiel:
“The artist, who is a resident of Bristol, is also a mother of two.”
“The door, which was heavy, was painted green.”
7. Yet/Already
Zwischen yet und already gibt es im britischen und amerikanischen Englisch leichte Unterschiede. Das Amerikanische verwendet ‘already’ auch auf eine ähnliche Art und Weise wie ‘to stop’ oder ‘get on’.
Beispiel: “Enough already” bedeutet: Stopp! Ich habe genug.
‘Yet’ wird im Allgemeinen entweder im negativen Sinn oder in Fragen verwendet. Im Regelfall bezieht es sich auf etwas, das geschehen soll und wahrscheinlich noch nicht geschehen ist, und steht am Satzende.
Beispiel: “Have you done the dishes yet?”
Wir verwenden ‘already’ für etwas, das gerade oder vor Kurzem geschehen ist, vielleicht sogar früher als erwartet. Es steht normalerweise in der Mitte eines Satzes, im amerikanischen Englisch oft am Ende.
Beispiel: “Did you already do the dishes?”
8. Ist/It’s
Ähnlich wie your und you’re. Its ist ein Possessivpronomen für etwas, das ‘it’ gehört, einer dritten Partei, die
zuvor bereits benannt wurde.
Beispiel: “Michael looked at the horse. Its eyes were black.”
– Achtung: ‘Its’ ist weder Singular noch Plural, sondern nur besitzanzeigend; es kann also ‘its eyes’ oder ‘its eye’ heißen. Merken Sie es sich als die neutrale Version von ‘his’ (auch: ‘his eyes/his eye’).
Bei it’s handelt es sich wieder um eine Zusammenfügung, und zwar von ‘it’ und ‘is’. Also:
“The horse is in the field. It’s [it is] looking healthy.”
9. Nor
‘Nor’ bedeutet buchstäblich ‘and not’. Es ist heutzutage vielleicht weniger geläufig als vor 20 Jahren, doch es kommt immer noch vor. Verwenden Sie es, wenn Sie einen negativen Zustand ausdrücken wollen, dem ein anderer direkt folgt (normalerweise eingeleitet von ‘neither’).
Beispiel: “She is neither tall nor short.”
10. Farther/further
Ein kniffliger Unterschied, mit dem selbst Muttersprachler häufig zu kämpfen haben. Das Wort ‘farther’ wird für einen messbaren Unterschied verwendet:
Beispiel: “He was ten meters farther down the road than she was.”
‘Further’ bezieht sich auf eine abstrakte oder unmessbare Dauer oder Summe:
Beispiel: “The crisis was bound to do further damage in the years to come.”